Die Geschichte der Wasserfolter in China fasziniert und entsetzt Historiker und Menschenrechtsaktivisten seit Jahrzehnten. Obwohl viele glauben, dass diese Methode bis ins Mittelalter zurückreicht, wurden Variationen dieser Technik in verschiedenen Epochen und Kontexten dokumentiert. Sie hinterließen eine Spur des Terrors und des Leids, die bis heute für Gänsehaut sorgt.
Die sogenannte „Wassertropfenfolter“ ist eine der bekanntesten Methoden dieser Art. Ihre Funktionsweise erscheint auf den ersten Blick einfach und fast harmlos: Das Opfer wird gefesselt, meist in horizontaler oder liegender Position, wobei sein Kopf bewegungsunfähig ist. Dann fällt unaufhörlich Tropfen für Tropfen Wasser auf einen festen Punkt am Schädel oder an der Stirn. Anfangs mag das Gefühl wie ein einfaches, lästiges Tropfen erscheinen, doch im Laufe der Stunden beginnt das Gehirn, jeden Aufprall als unerträglichen Schlag zu empfinden. Historische Berichte und moderne Rekonstruktionen bestätigen, dass das Opfer nach mehreren Stunden der Folter Halluzinationen, extreme Angstzustände und in manchen Fällen irreversible Nervenzusammenbrüche erlebt.
Diese Foltermethode soll auf Methoden chinesischer Kaiserdynastien zurückgehen und wurde am ausführlichsten von westlichen Reisenden und Chronisten dokumentiert, die im 17. und 18. Jahrhundert nach Asien kamen. Wissenschaftler warnen jedoch davor, dass ähnliche Techniken in Europa während der Inquisition und anderswo weltweit unter autoritären Regimen praktiziert wurden. In China wurde die Wassertropfenfolter zum Symbol psychischer Grausamkeit, die in Kombination mit anderen Bestrafungsformen den Willen der Gefangenen brechen sollte, ohne sichtbare körperliche Spuren zu hinterlassen.
Im 20. Jahrhundert deuteten Berichte von Menschenrechtsorganisationen darauf hin, dass in einigen geheimen Haftanstalten moderne Varianten des Waterboardings – darunter ständiges Benetzen, Schlafentzug und die anhaltende Belastung mit sich wiederholenden Geräuschen – eingesetzt wurden. Obwohl die chinesische Regierung diese Vorwürfe konsequent zurückweist, deuten Aussagen ehemaliger politischer Gefangener und Dissidenten darauf hin, dass psychologische Folter, für die Waterboarding nur ein Beispiel ist, nach wie vor ein Zwangsmittel ist.
Der verstörendste Aspekt der Wasserfolter ist ihre verheerende Wirkung auf die menschliche Psyche. Anders als unmittelbare körperliche Gewalt wird das ständige Tropfen zu einer Art „mentalem Tropfen“, das die psychische Widerstandskraft langsam untergräbt. Opfer berichten, dass sie sich in Gedanken nur noch auf den nächsten Tropfen konzentrieren, die Zeit vergessen und bei dem, was eigentlich ein einfacher Kontakt mit Wasser sein sollte, in Panik geraten. Diese ständige Erwartung, gepaart mit der Unfähigkeit zu fliehen oder sich zu bewegen, bricht selbst die Stärksten letztendlich.
Auch heute noch sammeln Aktivistengruppen und unabhängige Journalisten Geschichten von Überlebenden, die behaupten, diese Folter oder abgewandelte Versionen davon erlebt zu haben. Diese Anschuldigungen gelangen aufgrund fehlender Beweise und des erschwerten Zugangs zu Geheimgefängnissen selten vor internationale Gerichte. Die internationale Gemeinschaft drängt jedoch weiterhin auf die Untersuchung psychologischer Folterpraktiken und den Schutz der Rechte von Gefangenen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit oder ihrem Glauben.
Die Geschichte der Wasserfolter erinnert uns daran, dass selbst eine so grundlegende und lebenswichtige Ressource wie Wasser in den falschen Händen zu unvorstellbarem Leid werden kann. Jeder Tropfen durchdringt nicht nur die Haut, sondern hinterlässt auch tiefe Narben in der Seele der Betroffenen.