Die Wahrheit über den Mondspeier am Freiburger Münster: Symbol der Rache des Steinmetzes am Stadtrat.

Hoch oben am Freiburger Münster, inmitten der filigranen Steinmetzarbeiten, die dieses gotische Meisterwerk schmücken, thront eine der ungewöhnlichsten Figuren der mittelalterlichen Architektur: der Mondspeier. Diese freche Skulptur, die einen Mann zeigt, der sein entblößtes Hinterteil der Stadt zuwendet, ist weit mehr als eine kuriose Dekoration. Sie erzählt eine Geschichte von Rache, Stolz und der Macht eines einfachen Handwerkers, der sich gegen die Obrigkeit auflehnte. Die Legende des Mondspeiers hat Freiburgs Bewohner und Besucher seit Jahrhunderten fasziniert und wirft ein Licht auf die sozialen Spannungen des Mittelalters.

Die Geschichte beginnt im 14. Jahrhundert, als das Freiburger Münster erbaut wurde. Das Münster, ein Symbol des Glaubens und des Wohlstands der Stadt, war ein Gemeinschaftsprojekt, das von Bürgern, Geistlichen und Handwerkern gleichermaßen getragen wurde. Unter den vielen Steinmetzen, die an dem Bau beteiligt waren, soll einer besonders hervorgestochen haben – ein Mann, dessen Namen die Geschichte nicht überliefert hat, dessen Werk jedoch unvergessen bleibt. Der Legende zufolge geriet dieser Steinmetz in Streit mit dem Freiburger Stadtrat, der für die Finanzierung und Organisation des Münsterbaus verantwortlich war. Die genauen Umstände des Konflikts sind unklar, doch die Erzählungen sprechen von ungerechter Bezahlung, herablassender Behandlung oder gar einer Zurückweisung seiner handwerklichen Kunst.

In einer Zeit, in der Handwerker oft wenig Einfluss hatten, fand der Steinmetz eine einzigartige Möglichkeit, seinen Protest auszudrücken. An einer der Wasserspeierfiguren, die das Regenwasser von den Dächern des Münsters ableiten sollten, schuf er eine Skulptur, die den Stadtrat verhöhnte: einen Mann, der sich tief bückt und der Stadt sein Hinterteil entgegenstreckt. Diese Geste, die im Mittelalter als schwerwiegende Beleidigung galt, war nicht nur ein Akt der Rebellion, sondern auch ein genialer Schachzug. Da die Figur hoch oben am Turm angebracht war, blieb sie lange unbemerkt – bis sie schließlich entdeckt wurde, als der Bau bereits weit fortgeschritten war. Der Skandal war perfekt, doch der Steinmetz hatte seinen Punkt gemacht.

Die Symbolik des Mondspeiers geht über den bloßen Akt der Rache hinaus. Wasserspeier, auch „Gargoyles“ genannt, hatten im Mittelalter eine doppelte Funktion: Sie leiteten Wasser ab und sollten böse Geister vertreiben. Der Mondspeier könnte somit als eine Art Schutzsymbol interpretiert werden – nicht gegen Dämonen, sondern gegen die Ungerechtigkeiten der weltlichen Macht. Seine Position am Münster, einem Ort der Spiritualität, verleiht der Figur eine zusätzliche Ironie: Während die Kirche die Demut predigte, zeigte der Steinmetz mit seiner Skulptur, dass auch die einfachen Menschen ihren Stolz und ihre Würde verteidigen konnten.

Die Legende des Mondspeiers hat im Laufe der Jahrhunderte viele Variationen erfahren. Manche erzählen, der Steinmetz sei nach der Enthüllung seiner Skulptur aus der Stadt verbannt worden, andere behaupten, er sei von den Bürgern als Held gefeiert worden. Historiker sind sich uneinig, ob die Geschichte wahr ist oder ob sie als volkstümliche Erzählung entstand, um die Spannungen zwischen Handwerkern und der städtischen Elite zu illustrieren. Was jedoch unbestritten bleibt, ist die Faszination, die der Mondspeier ausübt. Touristen, die das Münster besuchen, suchen gezielt nach der frechen Figur, und lokale Führer erzählen die Geschichte mit einem Augenzwinkern.

Heute ist der Mondspeier ein Symbol für Freiburgs unkonventionellen Geist. Er erinnert daran, dass selbst in hierarchischen Gesellschaften die Stimme des Einzelnen Gehör finden kann – manchmal auf unerwartete Weise. Die Skulptur steht auch für die Menschlichkeit der mittelalterlichen Kunst, die nicht nur göttliche Ideale, sondern auch Humor, Protest und Alltag verewigte. Für die Freiburger ist der Mondspeier ein Stück Identität, ein Zeichen dafür, dass ihre Stadt nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch eine lebendige Geschichte ist.

Die Wahrheit über den Mondspeier mag in den Nebeln der Geschichte gehüllt sein, doch seine Botschaft ist zeitlos: Mut und Kreativität können selbst die mächtigsten Institutionen herausfordern. Während das Freiburger Münster weiterhin Besucher aus aller Welt anzieht, bleibt der Mondspeier ein stiller Zeuge einer rebellischen Vergangenheit – und ein Beweis dafür, dass ein einfacher Steinmetz mit einem Stück Stein die Geschichte einer Stadt für immer prägen kann.

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