In einem Interview, das fĂŒr Aufsehen in der Formel-1-Welt sorgt, hat der ehemalige Weltmeister Jacques Villeneuve den internationalen Motorsport-Dachverband FIA scharf kritisiert. Der Kanadier wirft der FIA vor, Red-Bull-Star Max Verstappen hĂ€rter zu bestrafen als andere Fahrer im Titelrennen â ein Vorwurf, der in der aktuellen Saison hohe Wellen schlĂ€gt.
Villeneuve, bekannt fĂŒr seine direkte Art und klare Meinung, Ă€uĂerte sich nach dem GroĂen Preis von Spanien, bei dem Verstappen eine umstrittene Strafe fĂŒr ein angeblich unsportliches Verhalten auf der Strecke erhalten hatte. âWenn ein anderer Fahrer dasselbe getan hĂ€tte, wĂ€re es vielleicht nicht einmal untersucht wordenâ, sagte Villeneuve gegenĂŒber einem französischen TV-Sender. âBei Max schaut man jedes Manöver mit der Lupe an. Es scheint, als wolle man ihn strenger kontrollieren.â

Die Aussagen des ehemaligen Champions treffen einen Nerv bei vielen Formel-1-Fans. In den sozialen Medien wird zunehmend darĂŒber diskutiert, ob Verstappen â der dreifache Weltmeister und derzeitige Titelverteidiger â mit strengeren MaĂstĂ€ben konfrontiert wird. Besonders in der laufenden Saison hĂ€ufen sich Entscheidungen der Rennleitung, die gegen den NiederlĂ€nder ausfallen, wĂ€hrend Ă€hnliche VorfĂ€lle bei anderen Fahrern entweder ignoriert oder milder bewertet werden.

Red Bull selbst hat sich bislang zurĂŒckhaltend zu den VorwĂŒrfen geĂ€uĂert. Teamchef Christian Horner betonte jedoch nach dem Rennen: âWir wĂŒnschen uns nur Fairness und Konsistenz in der Entscheidungsfindung der FIA. Max fĂ€hrt hart, aber fair.â
Auch Fans und Experten fordern eine objektive Bewertung aller Fahrer, unabhĂ€ngig vom Namen oder bisherigen Erfolgen. âEs darf keinen doppelten Standard gebenâ, kommentierte ein langjĂ€hriger F1-Kommentator auf X (ehemals Twitter). âDie FIA muss fĂŒr Transparenz und Gleichbehandlung sorgen.â
Die FIA hat bisher keine offizielle Stellungnahme zu Villeneuves Kritik abgegeben. Es bleibt abzuwarten, ob der Verband in den kommenden Wochen auf die wachsende öffentliche Diskussion reagieren wird.
Eines ist jedoch klar: Die Debatte um Gleichbehandlung und Gerechtigkeit in der Formel 1 ist aktueller denn je â und Jacques Villeneuves Worte könnten der AnstoĂ sein, um tiefgreifende VerĂ€nderungen in der Rennleitung anzustoĂen.